Qualität & Patientensicherheit
Am UKS gibt es zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit. „Wir haben eine große Verantwortung unseren Patientinnen und Patienten gegenüber“, erklärt PD Dr. Darius Kubulus, Leiter des Qualitätsmanagements am UKS. „Patientensicherheit ist ein zentraler Aspekt. Unterschiedliche Ansätze helfen dabei, den Grad der Sicherheit immer möglichst hoch zu halten und stetig zu verbessern.“
Als stationäre Patientin oder stationärer Patient kommt man am UKS mit einer dieser Maßnahmen bereits kurz nach der Aufnahme in Kontakt: dem Patientenarmband. Dieses garantiert, dass bei allen Behandlungsschritten die Identität festgestellt bzw. kontrolliert werden kann.
Während des Krankenhausaufenthaltes sorgt u.a. die „Safe Surgery Checkliste“ für Sicherheit bei operativen Eingriffen. Mit der Checkliste werden sicherheitsrelevante Informationen vor, während und nach Operationen routinemäßig und standardisiert abgefragt.
„Patientensicherheit bedeutet zudem, dass wir immer ganz genau hinschauen und lernen, wenn wir beispielsweise Gefahrenpotenzial erkennen“, so PD Dr. Kubulus. „Wir haben dazu ein anonymes Meldesystem (CIRS - Critical Incident Reporting System) integriert. Als Teil des Risikomanagementsystems ermöglicht es die Identifikation, Analyse und Bewertung von potenziellen Gefahren innerhalb der Prozessabläufe. Unsere Mitarbeitenden können uns Risiken schnell und anonym melden und wir können so konstant mögliche Fehlerquellen eliminieren und so die Patientensicherheit weiter erhöhen.“ Wichtig ist zudem der Austausch mit den Patientinnen und Patienten. Mit den Fragebögen der Patientenbefragung können diese ihre Rückmeldungen geben. Ihre Erfahrungen fließen dann ebenso ein, um beispielsweise Abläufe zu verbessern.
Die Klinikapotheke setzt ein neues Konzept um, mit dem die Medikamentenversorgung (Closed-Loop und Unit-Dose) weiter verbessert und so noch sicherer wird.
Qualität und Patientensicherheit am UKS
Patientenidentifikationsbänder
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. in Deutschland hat sich zum Ziel gesetzt, Lösungen für Probleme in der Sicherheit der Patientenversorgung zu erarbeiten. Dazu gehört die Einführung von Patienten-Identifikationsarmbändern während des Krankenhausaufenthaltes. Das UKS kommt dieser Empfehlung nach und empfiehlt, dass jede/r unserer Patientinnen und Patienten während des gesamten Aufenthalts ein Patienten-Identifikationsarmband trägt.
Wofür kommen die Armbänder zum Einsatz?
Das Patienten-Identifikationsarmband dient während Ihres Krankenhausaufenthaltes dazu, Ihre Identität bei allen Behandlungsschritten festzustellen oder zu kontrollieren. Es dient dazu, das Risiko von Verwechslungen und deren Folgen auszuschließen. Dazu gehören z. B.:
- Durchführung von Operationen
- Verabreichung (Applikation) von Medikamenten
- Transfusion von Blut und Blutprodukten
- Verlegung auf eine andere Station
- Betreuung in Funktionseinheiten
Welche Informationen sind auf dem Armband zu finden?
Das Patienten-Identifikationsarmband enthält folgende Informationen:
- Name, Vorname
- Geburtsdatum
- Geschlecht
- Fallnummer (als Klarschrift und Barcode)
Hygiene, allergologische und gesundheitliche Unbedenklichkeit
Alle Patienten-Identifikationsarmbänder bestehen aus einem Kunststoffverbundmaterial. Armband und Aufdruck sind resistent gegen Wasser und übliche Desinfektionsmittel. Die Armbänder sind nach den Prüfrichtlinien für die biologische Bewertung von Medizinprodukten nach ISO 10993-5: 1999: „Test for cytotoxicity“ als unbedenklich eingestuft worden. Es werden keine zelltoxischen Substanzen freigesetzt,die u. a. Allergien hervorrufen könnten. Die Biokompabilitätsuntersuchung nach ISO 10993-5 wird angewandt bei Medizinprodukten, die in direktem Kontakt zu Körperoberflächen stehen. In dem Patienten-Identifikationsarmband wurden keine Schadstoffe wie z.B. Weichmacher (Phthalate), zinnorganische Verbindungen, Schwermetalle, verbotene Farbstoffe oder Formaldehyde nachgewiesen. Die Armbänder sind nach einem Gutachten des international anerkannten Instituts Hohenstein als gesundheitlich absolut unbedenklich einzustufen.
Qualität und Patientensicherheit am UKS
Neues Konzept zur Medikamentenversorgung am UKS – Closed-Loop-Medikationsmanagement und Unit-Dose
Das sogenannte Closed-Loop-Medikationsmanagement verbessert die Sicherheit der Medikamentengabe weiter. „Closed Loop heißt übersetzt geschlossener Kreislauf“, erklärt Dr. Manfred Haber, Direktor der UKS-Klinikapotheke. „Wir schaffen ein neues, geschlossenes System der Medikamentenversorgung für den gesamten Campus und setzen dabei verstärkt auf digitale Lösungen und den Einsatz von Stationsapothekerinnen und Stationsapothekern zur interprofessionellen Unterstützung.“ Diese Maßnahmen erhöhen die Patientensicherheit, da sie die Fehlerquote bei der Medikation auf nahezu null Prozent senken können.
Das Closed-Loop-Medikationsmanagement besteht aus vier Teilbereichen, die ineinandergreifen. Erster Teilbereich ist die Medikamentenverordnung, die das ärztliche Personal auf den Stationen übernimmt. Diese digitale Form der Verordnung ist gegenüber der handschriftlichen, analogen Variante von Vorteil. Denn sie ist schneller und breit verfügbar, direkt dokumentiert und weniger fehleranfällig.
Im zweiten Teilbereich des neuen Medikationsmanagements kommen die Stationsapothekerinnen und Stationsapotheker ins Spiel. Sie arbeiten im engen Austausch mit dem ärztlichen und pflegerischen Stationspersonal und beraten dieses, sie fördern durch ihre Expertise die Arzneimitteltherapiesicherheit.
Der dritte Teilbereich, die Arzneimittellogistik, betrifft die Arbeit in der Klinikapotheke. Der Ansatz nennt sich Unit-Dose und jede Patientin, jeder Patient erhält automatisiert individuelle Blisterpäckchen mit den verordneten Medikamenten und allen notwendigen Angaben. Diese kleinen Päckchen werden über zwei Verpackungsautomaten hergestellt, die sehr schnell, hochpräzise und qualitätsgesichert Medikamente zusammenstellen können. Die Automaten nutzen die Daten aus den tagesaktuellen elektronischen Verordnungen. Anhand dieser Informationen werden die verschriebenen Medikamente genau in der passenden Menge für den einzelnen Verabreichungszeitpunkt pro Patientin bzw. Patient in Schlauchblister verpackt und dann mit allen wichtigen Daten versehen. Abschließend prüft ein optisches Kontrollgerät nochmals den Inhalt, es erkennt die unterschiedlichen Tabletten und kann so feststellen, ob die richtigen Medikamente in der richtigen Anzahl gepackt wurden. Jedes Päckchen wird mit einer Fotoaufnahme dokumentiert. So können zukünftig pro Tag bis zu mehreren Tausend der kleinen und individuellen Medikamentenpakete zusammengestellt werden.
Nachdem die Tütchen auf der Station angekommen sind, folgt der vierte und letzte Teilbereich des Closed-Loop-Medikationsmanagements, die Verabreichung der Medikamente über das Pflegepersonal. Anhand der umfangreichen Angaben auf den Unit-Dose-Päckchen wird von den Pflegefachkräften erneut geprüft, dass die richtigen Medikamente verabreicht werden. Auch diese Medikamentengabe wird wieder dokumentiert. Die umfangreichen Informationen auf den Tütchen helfen nicht nur der Pflegerin oder dem Pfleger. Auch die Patientinnen und Patienten selbst werden vollkommen transparent informiert, denn auf den Päckchen befindet sich der Patientenname, das Tagesdatum und die Uhrzeit für die Gabe, Arzneimittelname, Wirkstoff und Dosierung der Medikamente – und auch einen QR-Code, über den man online die Beipackzettel der Arzneimittel einsehen kann.