Nierentransplantation

Organtransplantation

Die Nierentransplantation stellt die beste therapeutische Behandlungsoption bei Patienten mit terminaler Nierensuffizienz, dem endgültigen Nierenfunktionsverlust, dar. Im Vergleich zur Dialyse ermöglicht eine Nierentransplantation ein längeres Überleben und auch eine bessere Lebensqualität.

Ganz grundlegend sind bei Nierentransplantationen Totspenden von Lebendnierenspenden zu unterscheiden. Bei einer Totspende werden dem hirntoten Organspender potentiell beide Nieren entnommen und ein bzw. zwei Empfänger durch die Organisationen „Eurotransplant“ und „Deutsche Stiftung Organtransplantation“ ausgewählt. Weil die Empfänger nur selten zufällig am selben Ort wie der Spendende leben, müssen die Organe häufig über weite Strecken transportiert werden, bevor sie im Empfängerzentrum transplantiert werden können. Bei der Lebendnierenspende entscheidet sich demgegenüber ein überdurchschnittlich gesunder, meist Angehöriger oder langjähriger Freund des Dialysepflichtigen dazu, eine Niere zu spenden. Um sicher zu stellen, dass der Spendende durch die Organentnahme und dessen Folgen nicht zu schaden kommt, müssen vorher umfangreiche Untersuchungen durchgeführt werden, bspw. um bislang unbekannte Krankheiten des Spendenden zu erkennen. Sofern auch von immunologischer Seite eine gute Kompatibilität gegeben ist und der meist einige Monate beanspruchende Vorbereitungsprozess abgeschlossen ist, kann die Nierentransplantation dann an einem vorher festgesetzten Datum geplant erfolgen. Viele Faktoren tragen dazu bei, dass die Ergebnisse nach einer Nierenlebendspende denen einer Totspende noch weiter überlegen sind. Sowohl bei Tot- als auch Nierenlebendspende werden die Nieren i.d.R. in kleine Becken transplantiert, von außen ist dies meist bis auf eine Narbe nicht zu erkennen.

Im Transplantationszentrum des Universitätsklinikums des Saarlandes sind bis heute mehr als 600 Nierentransplantationen seit 1984 in enger Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Klinik IV – Nephrologie – (Direktor Professor Dr. D. Fliser) und der Klinik für Urologie und Kinderurologie (Direktor Professor Dr. M. Stöckle) durchgeführt worden. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht eine individuelle Betreuung, bei dem sie das kompetente Team aus Nephrolog*Innen und Urolog*Innen Sie vom ersten Informationsgespräch über die Operation bis zur ambulanten Nachsorge begleitet. Um eine bestmögliche Behandlungsqualität zu ermöglichen, stehen sowohl ein internistischer als auch ein urologischer Facharzt mit Transplantations-Erfahrung rund um die Uhr für Sie bereit. Es werden sowohl Tot- als auch Nierenlebendspenden im Transplantationszentrum des Saarlandes angeboten.

Als Besonderheit des Transplantationszentrum des Universitätsklinikums des Saarlandes werden bei Nierenlebendspenden seit 2010 die Spendernierenentnahme mit Hilfe des Da Vinci Roboter-Systems minimal-invasiv durchgeführt. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei dem das Universitätsklinikum deutschlandweit führend ist. Auch die deutschlandweit erste robotische Nierentransplantation im Rahmen einer Nierenlebendspende wurde hier im Jahr 2016 durchgeführt. Seitdem sind mehr als 25 Roboter-assistierte Nierenlebendspenden realisiert worden.
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Nierentransplantation

Roboter-assistierte Nierentransplantationen

Der Siegeszug der roboter-assistierten Operationen hat einen neuen Höhepunkt erreicht: Am 19. und 20. Juni 2016 wurden am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) die beiden ersten roboter-assistierten Nierentransplantationen in Deutschland durchgeführt. Die Eingriffe erfolgten mit Unterstützung von Dr. Alberto Breda aus Barcelona, der diese Operationstechnik im Sommer 2015 an seiner Klinik etabliert hat. Damit ist Deutschland nun das vierte europäische Land, das diese hochmoderne Operationstechnik während der letzten beiden Jahre zur Durchführung von Nierentransplantationen eingesetzt hat. Die Entwicklung ist sehr jung, die Gesamtzahl derartiger Operationen in Europa liegt bislang noch bei unter 30 Eingriffen.

Ein Video zur Lebendspende, das der Verein PKD Familiäre Zystennieren e.V. im Frühjahr 2018 am UKS gedreht hat.

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