Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV)

Was ist eine ASV?

Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist ein Angebot für gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten mit seltenen oder schweren Erkrankungen. Ziel ist eine wohnortnahe, interdisziplinäre Diagnostik und Therapie, die eine besondere medizinische Expertise und spezielle Ausstattung erfordert. Somit wird eine optimale Versorgung gewährleistet. Die ASV richtet sich insbesondere an Patientinnen und Patienten mit komplexen Krankheitsverläufen, die eine fächerübergreifende Betreuung durch spezialisierte Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachrichtungen benötigen.
 

Wie funktioniert die ASV?

Die Behandlung erfolgt durch ein Team aus spezialisierten Fachärztinnen und Fachärzten, das sowohl aus Krankenhausärzten als auch niedergelassenen Fachärzten bestehen kann. Dieses interdisziplinäre Team sorgt für eine koordinierte und qualitätsgesicherte Versorgung, wobei alle Mitglieder nachweisen müssen, dass sie für die jeweilige Erkrankung besonders qualifiziert sind.

Das ASV-Team stellt sicher, dass alle erforderlichen und im Rahmen der ASV erbringbaren Unter­suchungen und Behandlungen bei Bedarf verfügbar sind. Wenn nötig, können auch nichtärztliche Berufsgruppen und soziale Dienste hinzugezogen werden. 

Eine ASV wird entweder von Krankenhäusern oder niedergelassenen Fachärztinnen und Fachärzten oder beiden gemeinsam angeboten. Der Umfang des – krankheitsspezifisch festgelegten – diagnos­tischen und therapeutischen Leistungsangebots ist unabhängig vom Ort jeweils der gleiche. Zudem gelten die gleichen Anforderungen an die fachlichen Kompetenzen des ASV-Teams und die apparati­ve Ausstattung.

Fragen und Antworten rund um die AVS-Versorgung

Die ASV bietet zahlreiche Vorteile, um eine optimale Behandlung zu gewährleisten

  • Diagnostik – Umfassende Untersuchungen für eine präzise Diagnose
  • Therapie – Individuell abgestimmte Behandlungspläne
  • Nachsorge – Langfristige Begleitung und Kontrolle
  • Schnelle Terminvergabe – Zeitnahe Diagnostik und Therapieeinleitung
  • Hochspezialisierte Versorgung & Hohe Qualitätsstandards – Behandlung durch erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte, Medizinische Versorgung auf höchstem Niveau
  • Moderne Untersuchungs- und Behandlungsmethoden – Zugang zu neuesten medizinischen Verfahren
  • Nahtloser Übergang von stationär zu ambulant – Keine Überweisungsscheine notwendig
  • Effiziente Behandlungsplanung – Koordinierte und strukturierte Therapieabläufe
  • Zentraler Ansprechpartner – Eine feste Kontaktperson innerhalb des ASV-Teams
  • 24-Stunden-Notfallversorgung – Rund-um-die-Uhr medizinische Betreuung bei Notfällen
  • Ergänzende Diagnostik- und Therapieverfahren – Ohne zusätzliche Kosten für Patientinnen und Patienten
  • Strukturierte und vernetzte Betreuung
  • Kompetenz & Ausstattung – Behandlung durch spezialisierte Fachkräfte mit modernster Technik
  • Klare Strukturen – Feste Ansprechpersonen und kurze Wartezeiten
  • Ganzheitliche Versorgung – Berücksichtigung aller medizinischen und individuellen Bedürfnisse
  • Enge Zusammenarbeit – Vernetztes Team aus Klinik- und Praxisärztinnen und -ärzten
  • Detaillierte Patienteninformation – Transparente Aufklärung über das Behandlungsteam und die Therapie
  • Gute Erreichbarkeit – Alle Fachärztinnen und Fachärzte sind wohnortnah verfügbar
  • Kostenfreie Teilnahme – ASV-Leistungen sind für gesetzlich Versicherte kostenfrei

Aktuell gibt es spezialisierte ASV-Teams für die Behandlung folgender Erkrankungen

  • Krebserkrankungen
  • Rheuma
  • Multiple Sklerose
  • Tuberkulose
  • Marfan-Syndrom
  • Mukoviszidose
  • Pulmonale Hypertonie

Die Liste der ASV-Indikationen wird stetig erweitert, sodass zukünftig weitere Krankheitsbilder in die spezialisierte Versorgung aufgenommen werden. 

Eine aktuelle Übersicht finden Sie unter 

www.bv-asv.de/asv/indikationen

Die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) richtet sich an gesetzlich Versicherte mit bestimmten schweren oder seltenen Erkrankungen. Die Teilnahme setzt in der Regel eine gesicherte Diagnose und eine Überweisung durch eine Haus- oder Fachärztin bzw. einen Haus- oder Facharzt voraus.
 

Zugang zur ASV

  • Überweisung erforderlich: Die ASV wird in der Regel durch eine Überweisung eingeleitet, die von der behandelnden Haus- oder Fachärztin bzw. dem Haus- oder Facharzt ausgestellt wird.
  • Abstimmung mit dem ASV-Team: Der überweisende Arzt kann Rücksprache mit einem geeigneten ASV-Team halten und einen ersten Termin vereinbaren.
  • Einleitung durch das Krankenhaus: Nach einem stationären Aufenthalt kann eine Krankenhausärztin oder ein Krankenhausarzt die ASV-Behandlung veranlassen.


Wichtige Hinweise

  • Nur für gesetzlich Versicherte: Die ASV steht ausschließlich gesetzlich Versicherten offen.
  • Nur für zugelassene Indikationen: Nicht alle Erkrankungen können über die ASV behandelt werden. Eine vollständige Liste finden Sie unter: www.bv-asv.de/asv/indikationen.
  • Begleiterkrankungen: Erkrankungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der ASV-Diagnose stehen, werden weiterhin in der Regelversorgung behandelt.

Die Dauer der Behandlung in der ASV variiert je nach Art der Erkrankung und der notwendigen Therapie.

Faktoren, die die Behandlungsdauer beeinflussen

  • Die Dauer hängt von der Diagnose und der spezifischen Behandlung ab.
  • In manchen Fällen können die Untersuchungen zur Diagnose führen, und die weitere medizinische Versorgung wird außerhalb der ASV fortgesetzt.
  • In anderen Fällen kann die Behandlung durch das ASV-Team über mehrere Monate oder Jahre weitergeführt werden.

Abschluss der Behandlung in der ASV
Am Ende der Behandlung in der ASV erhalten Sie eine schriftliche Information über die Behandlungsergebnisse und das weitere Vorgehen. Es ist wichtig, diese Information vor oder bei Ihrem letzten Besuch im ASV-Team zu erhalten. Wenn Sie Fragen haben oder etwas nicht verstehen, können Sie jederzeit nachfragen.

Fortführung der Behandlung
Sollte die Behandlung abgeschlossen sein, erfolgt die Weiterbehandlung entweder durch Ihren Hausarzt oder Facharzt. Diese werden über die bisher durchgeführten Maßnahmen und die nächsten Schritte in Ihrer Behandlung informiert.

Entscheidung für eine Weiterbehandlung außerhalb der ASV
Sie haben jederzeit die Möglichkeit, die Behandlung außerhalb der ASV in den gewohnten Strukturen der fachärztlichen Versorgung fortzusetzen.

Die Ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) ist eine spezialisierte Behandlungsmöglichkeit für Patienten, die eine komplexe medizinische Versorgung benötigen. Sobald die Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind, wird der erste Termin mit dem ASV-Team von Ihrem behandelnden Arzt koordiniert.

Überweisung und Aufnahme in die ASV
Nach der Überweisung durch Ihren Arzt übernimmt ein Team von Spezialisten Ihre Diagnostik und Behandlung. Wenn Sie bereits stationär im Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) behandelt werden, ist eine direkte Aufnahme in das ASV-Team ohne Überweisung möglich.

Individueller Behandlungsplan
Im Rahmen eines Tumorboards wird durch das interdisziplinäre ASV-Team ein individueller Behandlungsplan erstellt, der speziell auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Nach Abschluss der Behandlung im Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) erfolgt die Überleitung in die vertragsärztliche Regelversorgung.

Die Zusammensetzung des ASV-Teams variiert je nach Erkrankung. Das Team wird von einer Fachärztin oder einem Facharzt des Krankenhauses oder einer Praxis geleitet. Gemeinsam mit weiteren Fachärztinnen und Fachärzten, die für die Behandlung der spezifischen Erkrankung erforderlich sind, bildet der Teamleiter das Kernteam.

Falls erforderlich, können zusätzliche Fachärztinnen und Fachärzte oder auch Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten hinzugezogen werden. In einigen Fällen ist auch eine Sprechstunde mit dem gesamten Kernteam möglich, um eine umfassende Behandlungsentscheidung zu treffen.

Diese Struktur sorgt dafür, dass Sie während Ihrer Behandlung von einem bestens aufeinander abgestimmten, interdisziplinären Team betreut werden, das Ihre medizinischen Bedürfnisse in jeder Phase der Therapie berücksichtigt.

Der erste Ansprechpartner für Sie als Patientin oder Patient ist die fachärztliche Teamleitung. Sie sorgt für die Koordination der Behandlung, gewährleistet die fachübergreifende Abstimmung der Teammitglieder und stellt eine Übersicht der beteiligten Fachärztinnen und Fachärzte zur Verfügung.

Die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) legt für jede Erkrankung fest, welche Fachdisziplinen in welcher Ebene vertreten sein müssen. Dies garantiert, dass für jede Erkrankung die passende Expertise zur Verfügung steht und die Behandlung optimal abgestimmt ist.

Die Patientinnen und Patienten werden aktiv in die Entscheidungsfindung bezüglich diagnostischer und therapeutischer Maßnahmen eingebunden. Es wird empfohlen, Fragen sowie krankheitsbezogene Beobachtungen im Vorfeld zu notieren und alle relevanten Unterlagen sorgfältig zu verwahren. Sollte es Unzufriedenheiten mit der Behandlung geben, können diese den behandelnden Ärztinnen und Ärzten oder der Teamleitung bei der nächsten Gelegenheit mitgeteilt werden. Positive Rückmeldungen sind ebenfalls wertvolle Informationen für das gesamte Behandlungsteam.

Die Behandlung im Rahmen der Ambulanten spezialfachärztlichen Versorgung (ASV) wird von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Zuzahlungen
In einigen Fällen können Zuzahlungen für Arzneimittel anfallen. Diese Zuzahlungen sind jedoch in der Regel nicht höher als bei einer Behandlung außerhalb der ASV. Wenn Sie Fragen zu den möglichen Zuzahlungen haben, können Sie sich gerne an Ihr ASV-Team wenden.

Zuzahlungsbefreiung
In bestimmten Fällen besteht die Möglichkeit einer Zuzahlungsbefreiung. Für weitere Informationen und um zu klären, ob Sie von dieser Möglichkeit profitieren können, wenden Sie sich bitte direkt an Ihre Krankenkasse.

Die Versorgung in der ASV konzentriert sich auf die Behandlung der spezifischen Erkrankung, auf die das jeweilige ASV-Team spezialisiert ist. Dies bedeutet, dass nur die Diagnose und Therapie der betreffenden Erkrankung in der ASV behandelt wird.

Behandlung von Therapienebenwirkungen und Komplikationen
Sollten im Zusammenhang mit der ASV-Behandlung Therapienebenwirkungen, Komplikationen oder akute unerwünschte Behandlungsfolgen auftreten, werden diese ebenfalls innerhalb der ASV behandelt.

Behandlung außerhalb der ASV
Für alle weiteren gesundheitlichen Beschwerden, die nicht direkt mit der ASV-Behandlung zusammenhängen, erfolgt die medizinische Versorgung außerhalb der ASV in den gewohnten Versorgungsstrukturen, wie z. B. durch Ihren Hausarzt oder Facharzt.

Weiterführende Informationen und Infomaterial rund um das Thema Ambulante Spezialfachärztliche Versorgung (ASV)

Wie finde ich ein ASV-Team, das zu meiner individuellen Krankheitssituation passt?

Die berechtigten ASV-Teams sowie deren Mitglieder sind auf der Internetseite der ASV-Servicestelle verfügbar. Dort können Sie das passende Behandlungsangebot in Ihrer Nähe finden, indem Sie den „Leistungsbereich“ und die „Postleitzahl“ auswählen. Anschließend wird Ihnen das entsprechende ASV-Team mit allen zugehörigen Mitgliedern angezeigt.

Grundsätzlich haben Sie die Möglichkeit, Ihr ASV-Team frei zu wählen. Auch ein Wechsel des Teams während einer laufenden ASV-Behandlung ist möglich. Einschränkungen können jedoch auftreten, wenn es in Ihrer Nähe keine weiteren ASV-Teams für die betreffende Erkrankung gibt.


Wo finde ich weitere Informationen?

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen weitere Informationen zur ASV geben.

  • Ein Register zu bestehenden regionalen ASV-Angeboten finden Sie unter: 
    www.asv-servicestelle.de
  • Bei Fragen zur ASV können Sie sich an den Bundesverband ASV wenden. Dieser bietet ebenfalls weitere Informationen unter: 
    www.bv-asv.de