Mechanische Rekanalisierung bei akutem Schlaganfall
Ein Forschungs- und Behandlungsschwerpunkt in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) ist die mechanische Rekanalisierung bei akutem Schlaganfall. In enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Neurologie setzen wir moderne Verfahren ein, um Gefäßverschlüsse in den Arterien des Gehirns schnell und effektiv zu behandeln.
Was ist ein ischämischer Schlaganfall?
Ein ischämischer Schlaganfall wird durch ein Blutgerinnsel in den Arterien des Gehirns verursacht. Das Blutgerinnsel blockiert den Blutfluss, wodurch das betroffene Hirngewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Ziel der mechanischen Rekanalisierung ist es, das Blutgerinnsel schnell zu entfernen und den Blutfluss im betroffenen Bereich des Gehirns wiederherzustellen. Eine schnelle Wiederherstellung des Blutflusses kann die Menge an dauerhaft geschädigtem Gehirngewebe minimieren und die Genesungschancen erheblich verbessern.
Schnelle Hilfe ist entscheidend
Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Rekanalisierung ist der schnellstmögliche Transport der Patientinnen und Patienten in die Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie am UKS bei Verdacht auf einen Schlaganfall.
Was passiert bei einer mechanischen Rekanalisierung?
Wenn keine medizinischen Gründe gegen den Eingriff sprechen, beginnen wir mit einer genauen Diagnose. Diese umfasst sowohl klinische Untersuchungen als auch bildgebende Verfahren wie Computertomografie (CCT) und CT-Angiografie. Diese Untersuchungen helfen uns, das verstopfte Blutgefäß im Gehirn genau zu identifizieren. Anschließend nutzen wir die Digitale Subtraktionsangiografie (DSA), um ein sehr klares Bild des Gefäßes zu erhalten.
Mithilfe dieser Bilder führt die Ärztin oder der Arzt einen sehr dünnen Schlauch, einen sogenannten Mikrokatheter, durch die Blutgefäße bis zur Gefäßverstopfung. Dort wird ein selbst-expandierender Stent eingesetzt. Ein Stent ist ein kleines, röhrenförmiges Gerät, das sich automatisch ausdehnt, sobald es an der richtigen Stelle platziert wurde. Durch seine Ausdehnung öffnet der Stent das verstopfte Gefäß wieder, was den Blutfluss wiederherstellt und das Gehirn erneut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.