Dysgnathie-Chirurgie

Unter Dysgnathien versteht man Kieferfehlstellungen. Für alle kieferorthopädischen Krankheitsbilder, bei denen eine operative Umstellung von Ober- oder Unterkiefer nötig ist, hat sich der Begriff Dysgnathie-Chirurgie durchgesetzt. Die Klinik für Kieferorthopädie am UKS arbeitet zur Therapie dieser Erkrankungen eng mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zusammen.

Warum kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung?

Zähne können nur so weit bewegt werden, wie es die Kieferknochen, das Fundament der Zähne, ermöglichen. Wenn zum Beispiel der Unterkiefer weit vor dem Oberkiefer steht (skelettale Progenie, siehe Bild rechts), kann die Kieferorthopädie diese Problematik allein durch eine Bewegung der Zähne lösen, etwa mit einer Zahnspange. In solchen Fällen ist eine Operation, eine sogenannte Umstellungsosteotomie, notwendig. Eine Umstellungsosteotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Kieferknochen in ihrer Position verändert werden. Dies bezeichnet man auch als Dysgnathie-Chirurgie.

Gründe für eine kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung am UKS

Eine Umstellungsosteotomie kann nicht nur erforderlich sein, wenn der Unterkiefer weit vor dem Oberkiefer steht, sondern auch, wenn der Oberkiefer weit vor dem Unterkiefer steht oder es erhebliche Abweichungen in der Kieferposition gibt, die das Beißen, Kauen oder Sprechen beeinträchtigen. Dies lässt sich anhand der folgenden Punkte überprüfen.

  • Kann ich mit den Schneidezähnen abbeißen?
  • Kommen alle meine Zähne beim Zubeißen aufeinander?
  • Beiße ich mir mit den Unterkieferschneidezähnen ins Zahnfleisch am Gaumen?
  • Weicht mein Kinn bei der Betrachtung von vorne nach links oder rechts ab?
  • Steht mein Kinn weit vor?
  • Liegt mein Kinn so weit zurück, dass ich die Lippen gar nicht zwanglos schließen kann?
  • Stehen meine Oberkieferschneidezähne weit vor?


Wenn Sie eine oder mehrere dieser Fragen mit ja beantworten können, könnte eine erhebliche skelettale Abweichung vorliegen. Sollte Sie dieser Umstand stören, kann eine kombinierte kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung notwendig sein.

Enge Zusammenarbeit zwischen Kieferorthopädie und Gesichtschirurgie am UKS

Die Klinik für Kieferorthopädie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) arbeitet zur Therapie dieser Probleme eng mit der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie zusammen. Selbstverständlich können Sie auch einen Kieferchirurgen oder eine Kieferchirurgin Ihrer Wahl für den operativen Teil beauftragen. Wichtig ist dabei jedoch die enge Kommunikation zwischen den verschiedenen Disziplinen.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen haben oder eine Beratung wünschen.