Herzklappenerkrankungen

Katheter-geführte Behandlung von Herzklappen-Erkrankungen in der Kardiologie am UKS

Nicht zuletzt aufgrund der medizinischen Fortschritte werden Menschen mit Erkrankungen der Herzklappen immer älter und ihre Begleiterkrankungen nehmen zu. Für solche Patientinnen und Patienten, bei denen das Risiko für eine offene Operation erhöht ist, bieten wir am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) innovative Katheter-geführte Verfahren zur Herzklappenbehandlung an.

Die beiden häufigsten Herzklappenerkrankungen bei älteren Menschen sind die Verengung der Klappe zwischen der linken Herzkammer und der Hauptschlagader, die sogenannte Aortenklappenstenose, sowie die Undichtigkeit der Segelklappe zwischen der linken Vorhofkammer und der linken Herzkammer, bekannt als Mitralklappeninsuffizienz. Beide Erkrankungen führen zu einer erheblichen Einschränkung der Belastbarkeit und verkürzen die Lebenserwartung.

Katheter-geführte Therapie der Aortenklappenstenose

Die Katheter-geführte Therapie der Aortenklappenstenose erfolgt durch die Leistenarterie, ähnlich wie bei einer Herzkatheter-Untersuchung. Alternativ kann der Zugang durch einen kleinen Schnitt in der seitlichen Brustwand über die Herzspitze erfolgen. Wenn nötig, wird die verengte Klappe mit einem Ballon vorgedehnt. Anschließend platzieren wir mithilfe eines dünnen Katheters eine neue Herzklappe, die in ein Metallgerüst montiert ist, in die kranke Herzklappe.

Unser Herzklappenzentrum unter Leitung von Univ.-Prof. Dr. Bruno Scheller ist seit 2019 als TAVI-Zentrum der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziert und zeichnet sich aufgrund der großen Erfahrung der Operateure durch eine hohe Qualität der Eingriffe und niedrige Komplikationsraten aus.

Nicht-operative Behandlung der Trikuspidal- und Mitralklappeninsuffizienz

Die nicht-operative Behandlung der Trikuspidal- und Mitralklappeninsuffizienz erfolgt ebenfalls mit einem Katheter. Hier ist der Zugangsweg die Leistenvene. Durch den linken Herzvorhof wird ein kleiner Clip, ähnlich einer winzigen Wäscheklammer, platziert, um die aufgeweitete undichte Klappe so zu fassen, dass die Undichtigkeit reduziert werden kann. Wir verwenden in Homburg das moderne Pascal-Verfahren.

Vorteile der Katheter-geführten Verfahren

Beide Eingriffe können zügig erfolgen und erlauben eine sehr schnelle Mobilisierung. Sie stellen daher für Patientinnen und Patienten mit hohem Operationsrisiko eine neue, erfolgreiche Alternative zur konventionellen Operation dar. Dies ermöglicht auch älteren Patientinnen und Patienten mit Begleiterkrankungen eine deutliche Verbesserung ihrer Beschwerden und den Erhalt ihrer Mobilität.

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen an einer Herzklappenerkrankung leiden und die Möglichkeiten der Katheter-geführten Behandlung in der Kardiologie am Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) in Betracht ziehen, zögern Sie nicht, uns für eine ausführliche Beratung zu kontaktieren.

 

Kontakt & Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr. med. Bruno Scheller

Leitender Oberarzt
Professur für Klinische und Experimentelle Interventionelle Kardiologie
Ständiger Vertreter des Klinikdirektors und Leiter Interventionelle Kardiologie

Dr. med. Saarraaken Kulenthiran

Oberarzt, Stellvertretender Leiter Herzkatheterlabor und Station M3-NCU

Dr. med Davor Vukadinovic

Oberarzt, Stellvertretender Leiter Herzkatheterlabor und Station M3-NCU