Schwerpunkt Angiologie der Kardiologie am UKS
Klinik für Innere Medizin III
Ein Schwerpunkt unserer Klinik für Innere Medizin III am UKS ist die Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen (Angiologie). Wir bieten umfassende Betreuung für Patientinnen und Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK), Gefäßerweiterungen (Aneurysmen), Gefäßentzündungen (Vaskulitiden), funktionellen Durchblutungsstörungen, Erkrankungen der gehirnversorgenden Arterien, tiefen Venenthrombosen sowie Krampfaderleiden.
Periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)
Die pAVK stellt eine Durchblutungsstörung, die hauptsächlich die Arterien in den Beinen betrifft, seltener auch die Arterien in den Armen. Typische Beschwerden sind Schmerzen beim Gehen in der Beinmuskulatur, die beim Stehenbleiben besser werden, die sogenannte Schaufensterkrankheit.
Um die pAVK zu diagnostizieren, verwenden wir verschiedene Untersuchungen. Dazu gehören die Dopplerdruckmessung, die Dopplersonographie und die farbkodierte Duplexsonographie der Beinarterien. Diese Methoden helfen uns, die Durchblutung der Arterien genau zu beurteilen. Nach der Untersuchung erklären wir Ihnen die Ergebnisse und empfehlen, falls notwendig, weitere Untersuchungen wie CT oder MRT.
Falls eine Behandlung notwendig ist, zum Beispiel das Einsetzen eines Stents oder eine Gefäßoperation, wird dies in einer speziellen Gefäßkonferenz besprochen. Hier arbeiten alle in der Angologie tätigen Ärztinnen und Ärzte zusammen, um ein individuelles Therapiekonzept für Sie zu erstellen.
Besondere Aufmerksamkeit erfordern Patientinnen und Patienten mit offenen Wunden an Füßen oder Beinen, vor allem wenn sie an Diabetes mellitus leiden. In solchen Fällen kann es zu einer kritischen Durchblutungsstörung kommen, die schnell diagnostiziert werden muss. Gleichzeitig ist eine professionelle Wundbehandlung wichtig, um die Heilung so schnell wie möglich zu fördern.
Gefäßerweiterungen (Bauchaortenaneurysma und andere Aneurysmen)
Gefäßerweiterungen, wie zum Beispiel ein Bauchaortenaneurysma, sind Erweiterungen der Blutgefäße. Zur Diagnosestellung verwenden wir die farbkodierte Duplexsonografie. Diese Methode kommt ohne Kontrastmittel oder Strahlenbelastung aus und ist daher besonders schonend.
Sollte eine Behandlung notwendig werden, arbeiten wir eng mit der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie zusammen. Die Behandlung kann minimal-invasiv erfolgen, indem ein ummantelter Stent über einen kleinen Zugang in der Leiste eingesetzt wird. Alternativ kann die Gefäßchirurgie eine Operation durchführen, bei der eine Kunststoffprothese eingesetzt wird. Die Nachsorge nach solchen Gefäßeingriffen erfolgt dann wieder mittels Ultraschall in der Angiologie.
Gefäßentzündungen (Vaskulitiden)
Gefäßentzündungen, auch Vaskulitiden genannt, können sowohl große Arterien und Venen als auch kleinere Gefäße betreffen. Diese Entzündungen können Durchblutungsstörungen im Gehirn, in den inneren Organen oder in den Armen und Beinen verursachen. Die Diagnose einer Gefäßentzündung oder Vaskulitis ist komplex und erfordert die enge Zusammenarbeit verschiedener medizinischer Fachrichtungen. Im Universitätsklinikum werden Patientinnen und Patienten im Rahmen des Interdisziplinären Gefäßzentrums betreut, wo Ärztinnen und Ärzte der Fachgebiete Rheumatologie und Angiologie gemeinsam an der bestmöglichen Behandlung arbeiten.
Funktionelle Durchblutungsstörungen (Raynaud-Syndrom, Akrozyanose)
Funktionelle Durchblutungsstörungen entstehen durch eine Fehlregulation der kleinsten Blutgefäße, der Kapillaren. Bei Kälte kann es dadurch zu einem Weiß- oder Blauwerden von Fingern und Zehen kommen. In der Angiologie wird die Durchblutung mit Kapillarmikroskopie und Ultraschallverfahren untersucht. Je nach Befund folgen weitere notwendige Untersuchungen wie Blutentnahmen oder bildgebende Verfahren wie CT oder MRT. Anhand der Ergebnisse werden dann geeignete Behandlungsmöglichkeiten festgelegt. Je nach Ursache können medikamentöse Therapien oder Infusionstherapien in der Klinik für Innere Medizin III am UKS, Schwerpunkt Angiologie, zum Einsatz kommen.
Erkrankungen der gehirnversorgenden Arterien
Durch Ablagerungen, Verletzungen oder Erweiterungen können die Arterien, die das Gehirn versorgen, verengt oder blockiert werden. Dies kann zu Symptomen eines Schlaganfalls führen, wie Lähmungen, Seh- oder Sprachstörungen. Besonders für Patientinnen und Patienten mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen oder Diabetes mellitus ist eine frühzeitige Diagnostik wichtig, um potenzielle Durchblutungsstörungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Die Erstdiagnostik erfolgt in unserer Klinik für Innere Medizin III im Schwerpunkt Angiologie immer mittels Ultraschall. Bei Auffälligkeiten können sich weitere Untersuchungen wie CT oder MRT anschließen. Wenn eine Behandlung notwendig ist, wird diese in einer speziellen Gefäßkonferenz mit allen in der Angiologie tätigen Ärztinnen und Ärzten besprochen, um ein individuelles Therapiekonzept für die Patientin oder den Patienten zu erstellen.
Tiefe Venenthrombosen und oberflächliche Venenentzündungen
Risikofaktoren wie längere Ruhigstellung nach Operationen oder Erkrankungen, lange Reisen, genetisch bedingte Blutverdickung oder Gefäßverletzungen können zur Bildung von Blutgerinnseln in tiefen oder oberflächlichen Venen führen. Dies äußert sich häufig durch Schwellungen, Rötungen oder Schmerzen in Armen oder Beinen. Eine schnelle Diagnose ist wichtig, um ernsthafte Komplikationen wie eine Lungenembolie zu verhindern.
Die Erstdiagnose erfolgt in der Regel mittels farbkodierter Ultraschalldiagnostik, die meist ausreicht, um eine Thrombose zu erkennen. Falls notwendig, können zusätzliche Untersuchungen wie CT oder MRT folgen. Bei bestätigter Thrombose wird ein individuelles Therapiekonzept erstellt, das in der Regel blutverdünnende Medikamente, Kompressionstherapie mit Kompressionsbinden oder -strümpfen und eventuell eine kurzzeitige Ruhigstellung umfasst.
Nach der Akutphase wird die Therapie fortgesetzt, um die Ursachen der Thrombose zu klären und weitere Thrombosen zu verhindern. Die Dauer und Art der Blutverdünnung und Kompressionstherapie werden in unserem Schwerpunkt Angiologie individuell für jede Patientin und jeden Patienten gemäß aktuellen Leitlinien festgelegt.
Krampfaderleiden (Varikosis)
Krampfadern, auch Varizen genannt, entstehen durch die Erweiterung und Durchlässigkeit von Venenklappen. Dies kann genetisch bedingt sein oder als Folge von tiefen Venenthrombosen auftreten. Mithilfe der Venenverschluss-Plethysmographie und farbkodiertem Ultraschall können wir im Schwerpunkt Angiologie zuverlässig feststellen, wie ausgeprägt das Krampfaderleiden (Varikosis) ist.
Je nach Beschwerdebild wird dann gemeinsam mit der Patientin oder dem Patienten entschieden, ob eine Kompressionsbehandlung mit Kompressionsstrümpfen ausreicht oder ob eine Operation, eine Laser-Behandlung oder ein anderes Verfahren notwendig ist. Diese individuell abgestimmten Therapien helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Komplikationen zu vermeiden.
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